veröffentlicht am 25.04.2024

Chorwissen einmal anders

Was Sie schon immer über Salzburgs Chöre wissen wollten, aber nicht den Mumm hatten zu fragen …

Chorwissen einmal anders

Wie viele Chöre gibt es überhaupt?
Laut Chorverband Salzburg gibt es im Verband alleine in Salzburg 350 Mitglieds-Chöre oder wie DDr. Karl-Gerhard Strassl vom Chorverband Österreich sagt: „Wir haben um 60% mehr Chöre als Fußballvereine in Österreich. In jeder österreichischen Gemeinde gibt es im Schnitt 1,7 Chöre und es sind mehr Besucher:innen bei Chorkonzerten, als bei den beiden österreichischen Fußball-Bundesligen zusammen.”

Wie alt ist das älteste aktuell aktive Chormitglied?
Das älteste weibliche Chormitglied, von dem wir wissen, ist Rosi Vogl vom Kirchenchor Puch bei Hallein. Sie ist 91 und seit 77 Jahren mit wunderbarer Sopranstimme im Kirchenchor. Gabi Pichler vom Kirchenchor Puch meint: „Ihre Sopranstimme ist kein bisschen leiser geworden und es macht ihr Spaß, in der Gemeinschaft dabei zu sein.” Das aktuell älteste männliche Chormitglied, von dem wir wissen, ist Georg Schmuck sen. (geb. 1937). Er ist Gründungsmitglied des Männerchores St. Martin, war über 40 Jahre Chorleiter, ist Komponist zweier Messen, einem Requiem und der „Maria Kirchentaler Messe” sowie Komponist vieler volkskultureller Stücke wie „Alm und Jaga”-Lieder. Er singt nach wie vor und ist eine große Bereicherung für den Männerchor St. Martin.

Wie alt sind die Jüngsten?
Die beiden uns bekannten jüngsten aktiven Mitglieder des Chroverbdandes sind: Valentina (10) und Lena (8) vom Kirchenchor Rußbach. Valentina: „Ich singe im Rußbacher Kirchenchor mit, weil mich meine Oma gefragt hat, ob ich mitsinge und jetzt macht es mir großen Spaß. Mein Ziel ist, wenn unsere Kantorin Sarah keine Zeit hat, dann möchte ich es schaffen, sie als Kantorin zu vertreten.“ Lena 8 Jahre: „Mich freut es sehr im Rußbacher Kirchenchor zu singen, denn meine Oma ist mein Vorbild. Wenn Oma keine Zeit hat, vertrete ich sie, und bemühe mich auch so schön und stimmkräftig wie sie zu singen.“

Wer ist der älteste Chor?
Ganz genau kann man das nicht sagen, aber eines steht fest, die Chor-Geschichte des Kirchenchores Zell am See reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück, wobei nicht bekannt ist, ob der Chor ständig aktiv war.

Was ist das Beste am Chorsingen?
„Z’sam alt werden und jung bleiben”, so Silvia Gadringer, MixDur Maxglan.

Was haben Unterwäsche und Chorsingen gemeinsam?
Monika Bayerl von Seehamer CHORiginell erzählt: „Es war der Vorabend meiner standesamtlichen Trauung, als sich die Chormädels unter der Treppe vor unserem Hauseingang versteckten, genau dort, wo die frisch gewaschene Unterwäsche des Vermieters an der Leine baumelte. Als mein Verlobter und ich nach Hause kamen, krochen sie kichernd aus ihrem Versteck, um uns im Dämmerlicht der untergehenden Sonne das Brautlied zu singen. Es hat mich so sehr überrascht und berührt! Der Text, die Melodie und ihr Dasein fanden direkt den Weg in mein Herz. In diesem Moment konnte ich die Anspannung vor dem, was vor mir lag, ziehen lassen und fühlte mich selig.”

Sind sieben Chöre für eine Gemeinde zu viel?
Laut Maishofen – NEIN!
Denn hier gibt es nicht nur EINEN Chor, sondern SIEBEN. 2023 sangen alle sieben in der bis auf den letzten Platz gefüllten Versteigerungshalle. Karoline Eder von der Chorgemeinschaft Maishofen erzählt von einem ganz besonderen Moment: „Ein besonderes Erlebnis war es, als der Saalalm-Jodler, den eine Maishofnerin komponiert hat, gemeinsam mit allen anwesenden Besuchern und Chorsängern gesungen wurde. 500 singende Personen - ein Jodler - das war Gänsehaut-Feeling -pur!”

Wie kann man Zweifler überzeugen?
Stefan Ehrmann vom Salzburg Community Gospel Choir verrät uns einen Trick, wie man Zweifler im Publikum mitreißen kann. Der Trick geht so: Jeder/e Sänger:in sucht sich jemandem im Publikum aus, der schlecht gelaunt oder abwesend wirkt. Um die Wirkung des Chors auf das Publikum zu maximieren, singt jeder/e Chorsänger:in dann für die vorher ausgesuchte, schlecht gelaunt wirkende Person. Stefan Ehrmann erzählt von einem Auftritt vor Kurzem: „Ich habe mir eine ältere etwas griesgrämig aussehende Frau ausgesucht und nur für sie gesungen. Am Ende der Messe war sie voll begeistert und klatschte freudig schwingend mit.”

Und nun die absolut relevanteste Frage (zumindest für uns Mädls) zum Schluss:
Wer hat den hübschesten Chorleiter?
Die Liedertafel Seekirchen scheint hier einen Geheimtipp zu haben … „Wir hatten kurzzeitig einen der hübschesten Chorleiter des Flachgaus. Den Sängerinnen musste nicht mehr gesagt werden ‚Bitte den Chorleiter anschauen‘. Plötzlich konnten alle auswendig singen. Wir haben ihn leider an den Chor des Landestheaters verloren …” so Irmgard Kunz von der Liedertafel Seekirchen.

 

 

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